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Ch-ău, République de Mal de Vie


Foto: Igor Schimbător
Foto: Igor Schimbător

Citesc pe Travel.ninemsn.com şi nici măcar nu pot să zic, cum se obişnuieşte în asemenea cazuri, că vai! nu-mi vine să cred una ca asta: „Dacă vreodată veţi dori să vedeţi un loc năpăstuit de arhitectura sovietică, acesta este locul pe care trebuie să-l vizitaţi. Totul este sur, voluminos şi absolut lipsit de stil. Există câteva parcuri obosite în centrul oraşului pentru a alunga monotonia şi un presupus lac în partea de vest din centrul oraşuluiu. Din păcate, el a secat şi a fost umplut cu gunoi” – alese cuvinte despre Chişinău, plasat pe poziţia a 4-a (carevasăzică, nici măcar în d’ale contraperformanţei nu am prins podiumul!) în Topul celor mai urâte oraşe din lume, imediat după 1. Sumqayit, Azerbaijan; 2. Guatemala City, Guatemala; 3. Riyadh, Arabia Saudi, şi înaintea de: 5. La Oroya, Peru; 6. Naypyidaw, Myanmar; 7. Ciudad del Este, Paraguay. Nimic de spus – frumoasă realizare!
Pe de-altă parte, Chişinăul a devenit demult o referinţă culturală pe plan mondial, de-ar fi să amintesc doar de L’Homme aux valises, ultima piesă a lui Eugène Ionesco, în care se afirmă la un moment dat, nici mai mult nici mai puţin, că cel mai bun loc de întâlnire ar fi chiar această urbe cu un nume atât de puţin eufonic.
Ne aducem şi noi modesta contribuţie la fasonarea imaginii capitalei Moldovei pe plan dacă nu mondial, cel puţin european, ataşând mai jos versiunea germană a poemului Ch-ău (altele două, în franceză, datorată dnei Odile Serre, şi în engleză, a dnei Cornelia Golna, pot fi găsite în antologia dlui Sorin Alexandrescu, Une anthologie de la poésie moldave. Edition bilingue français/anglais, L’Esprit des Peninsules, 1996). Cine ştie, poate că responsabilii cu topul de la Travel.ninemsn.com, citindu-mi versurile, se vor gândi că-n această „arhitectura sovietică” locuiesc totuşi (şi) nişte poeţi, ceea ce înseamnă că nu-i totul pierdut!

* * * * * * *

Ch-ău
(ragtime)


Ch-ău stadt in der ebene hingestreckt wie ein kuhfladen auf dem feldweg
Ch-ău stadt der dunkelheit
ebenholz-stadt die

ein verrückter auf dem kleinen finger dreht wie eine scheibe und eine million füße

gehen eilen ständig von den rändern zur mitte in einem kreis einer spirale

wo die leere gähnt an der stelle des glockenturms

neben-

an das w.c. das erste gebührenpflichtige in der stadt
du löst eine eintrittskarte und während du auf dem klo hockst dein glück versuchst – ätsch!
1 9 (sind die ersten ziffern) macht zehn und (weitere zwei)
7 1 macht acht – das jahr in dem du zum ersten mal den asphalt und häuser mit neun
und noch mehr stockwerken gesehen nur hundert schritte von der öffentlichen toilette entfernt
entwand dich unter dem autorad damals Der liebe Herrgott
in bluejeans verkleidet dass du nach einigen tagen zur schule gehen kannst
großwachsen deine eltern erfreuen wegfahren zurückkehren kannst

hauptstadt
mit einem namen als ließest du wasser fließen während du … Ch/Pis(s-
in)ău weißes spülbecken in denen sich die hände waschen die premierminis-
ter die nach einem jahr ausgewechselt wurden (ach dieses weiße ist nur die hülle
der schwarzen compact-disc the ch-nău)

in der drehung zeigt das nichts
auf einmal seine unterwäsche aus schaum wie Die Tänzerinnen
von Lautrec mit „hast du unsere beweglichkeit gesehen?“
zu ihren füßen liegen
Christus und Judas wälzen und werfen sich hin und her im schlaf bis sie den platz wechseln
halb eins zeigt die wanduhr jene denen gerade sie beide gehören

der bauchredner
sitzt neben dem herrn präsident (dieser da er kaum rumänisch versteht
bewegt seine lippen während gleichzeitig der bauchredner spricht
über Was I-mportiert Republik Unabhängigkeit)

ch-ău stadt wie eine hand vor dem mund keine vorsehung
steigt herab mit einer gruppe genossen auf gemeinem
arbeitsbesuch

die erteilung des visums
beglückt dich gleichermaßen wie die erteilung der klausel


stell dir vor Guan Yin wie er auf Lao wartet sag
er möge es dir im voraus widmen beim tor im westen heraustreten Über Dao
und Macht

sieh die mütter der champions wie sie ihre sprößlinge säugen mit Cola-Cao

du hast eine ausgestreckte hand im magen die um eine milde gabe fleht

du hast da einen körper der dazu verdammt ist ihn zwischen Ana
und Caiafa zu teilen du hast das wahlrecht Die Freiheit mit dem Gewehr zu schießen
eine frau die in ihrem eigenen leib eingesperrt ist wie der panther im käfig
Der Zentralfriedhof in der Armenischen Straße eine gute ruhestätte
für die ewigkeit und spaziergänge
du hast etwas was sie nicht hat
und genau nach maßgabe ihrer wünsche
du hast die stadt die der verrückte auf dem kleinen finger dreht mit tempo 33

und in der du auch wenn du stillstehst wie eine nadel auf eine scheibe gelegt dich verhältst

Ch-ău schwarzer nimbus wie ein fingernagel den der onyxglanz traf

beschworen: „dürre sonne vom sonnenaufgang
vom mittag vom tageszenith
von der sonne untergang
aus der mitternacht
aus der stunde des hahnenschreies
vom sich-ergießen der morgenröte
dürre sonne mit erquicken
dürre sonne mit entzücken
dürre sonne mit dem messer
dürre sonne mit dem pfahl
sonne dürr weiß schwarz…“

du hast da den flegel
der nation der es bis in den Senat gebracht hat
dir graut vor anthologien du hast leberschmerzen
du wirst verrecken doch was schert es mich solange andere längst dahingegangen

in dem dreieck das auf der scheibe angebracht ist das alter Jesu
das vermittelt diesem ein gewisses tempo

sie haben dich gesehen wie du mit der Trauer walzer getanzt hast übergewichtige frau
(die übrigens jeder zweite mann in der stadt gehabt hat)


du öffnest die augen von denen zwei autobahnen ausgehen verfolgst gierig
den verkehr in entgegengesetzte richtungen
siehst (von kind auf bis zum putsch als sie ihn wegtrugen)
Lenins denkmal ein barbarisches phallisches symbol siehst die Arche
(des triumphes?!...) des Noah – ein drehtor das sie versuchen
zu verführen – ja woher! siehst Zehntausend Wesen
ADAM-iten und EVA-kuiert durch autotüren kasinos kerker
siehst Den Maiskolben dick wie ein bunker abgeflacht wie die stirn
eines agronomen wo die parlamentarier häufig zum maisbrei
aufsetzen das gebäude des ZK (gewesenen) in form einer sichel
die Kathedrale die auf die knie gefallen ist wie ein altes weib
das das kreuz (unseres?) erzbischofs von Ch-ău Vladimir küsst

finster wie im arsch

siehst den fehler in der zeitung erste seite Mir-
cea Snegur

du schließt die augen leitest den straßenverkehr
durch die tunnel (zwei) durch knochen getrieben hörst Pergolesis
Stabat Mater

riesen-scheibe von einer stadt die in ihrer ekstatischen drehung (posthum)
Ion Aldea und Doina erklingen lässt auf ihrem letzten weg
Zehntausend Wesen sind hervorgekommen um ihren übergang zu begleiten
als trügen einen brautschleier der page Ewigkeit und die soubrette Undsoweiter

Ch(ristus möge sie in seinem namen)au(fnehmen)

bauplatz wo sich nichts zuträgt
ragtime
höllenschlund

leere die sich in der mitte der scheibe ausdehnt ist gerade dabei über den rand
der platte zu schwappen eine leere dank der diese sich drehe und rühre

immer schneller: 33 - 45 - 78 – eine klappermühle

zack zack zack

am ende wendest du das blatt
(die handfläche
die wange
die eintrittskarten
die rückseit)
drehst die platte um
am ende das gleiche: im leeren wie im vollen versteckt sich die nützlichkeit
versteckt sich der nutzen sich der nutzen der nutzen


(traducere în germană de Hellmut SEILER)

Emilian GALAICU-PĂUN (n. 1964 în satul Unchiteşti, Floreşti, din Republica Moldova).

Redactor-şef al Editurii Cartier; din 2005, autor-prezentator al emisiunii Cartea la pachet de la Radio Europa Liberă; redactor pentru Basarabia al revistei „Vatra“ (Târgu Mureş).

Cărţi publicate:

(POEZIE) Lumina proprie, 1986; Abece-Dor, 1989; Levitaţii deasupra hăului, 1991; Cel bătut îl duce pe Cel nebătut, 1994; Yin Time, 1999 (trad. germană de Hellmut Seiler, Pop-Verlag, 2007); Gestuar, 2002; Yin Time (neantologie), 2004; Arme grăitoare, 2009; A-Z.best, antologie, 2012; Arme grăitoare, ediţie ne varietur, 2015; A(II)Rh+eu / Apa.3D, 2019;

(ROMAN) Gesturi (Trilogia nimicului), 1996; Ţesut viu. 10 x 10, 2011 (trad. engleză de Alistair Ian Blyth, Living Tissue. 10 x 10, Dalkey Archive Press, SUA, 2019);

(ESEU) Poezia de după poezie, 1999; Cărţile pe care le-am citit, cărţile care m-au scris, 2020;

(TRADUCERI) Jean-Michel Gaillard, Anthony Rowley, Istoria continentului european, 2001; Robert Muchembled, Oistorie a diavolului, 2002;Mario Turchetti, Tirania şi tiranicidul, 2003; Michel Pastoureau, O istorie simbolică a Evului Mediu occidental, 2004; Michel Pastoureau, Albastru. Istoria unei culori, 2006; Michel Pastoureau, Ursul. Istoria unui rege decăzut, 2007; Roland Barthes, Jurnal de doliu, 2009; Edward Lear, Scrippius Pip, 2011; Michel Pastoureau, Negru. Istoria unei culori, 2012.

Prezent în numeroase antologii din ţară şi din străinătate.

Opiniile autorului nu reflectă, neapărat, poziția Europei Libere.

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